Tour vom 11. - 15. März 2012
Guarda-Tuoi Hütte-Hintere Jamspitze-Jamtalhütte-Ochsenscharte-Dreiländerspitz-Wiesbadenerhütte-Silvrettahorn-Silvrettahütte-Klosters
Tag 1Um 13 Uhr treffen wir uns am Bhf.
Guarda im Engadin. Wir heisst,
Peter Schoch unser Bergführer, Shayla und ich und Gaby, welche um ein paar Minuten den Anschluss in Landquart verpasst hatte und deshalb eine Stunde später zu uns stossen wird. Das ist aber nicht weiter schlimm. Das warten verbringen wir in einem Resti in Guarda bei Kaffee und Kuchen (die selbst gemachte Nusstorte und der wässrige Kaffee sind nicht der Reisser, dafür das Ambiente im Arvenstübli). So, nun ist Gaby auch da und wir können uns auf den Weg zur
Tuoi Hütte machen - unserem Tagesziel. Der Weg beginnt gleich hinter dem Dorf neben einem kleinen Skilift. Schneeschuhe und LVS anziehen und los geht's!
Das Wetter wechselt zwischen Wolken und Sonne. Das stört aber nicht. Im Gegenteil, denn in der Hälfte des Weges beginnt es fest zu winden und wirbelt immer wieder Schnee auf - richtig abenteuerlich und die Aussichten für die kommenden Tagen sind ja herrlicher Sonnenschein und Wärme. Abgesehen von der Kälte die der starke Wind auch mitbringt, ist es ein angenehmer Aufstieg zur Hütte, welchen wir in 2,5 Stunden schaffen. Eine schöne Hütte mit blau-weissen Fensterläden und einer Schweizerfahne, welche im Wind flattert.
In der Hütte angekommen, melden wir uns an und beziehen die Zimmer. Da nebst uns nur noch zwei weitere Gäste in der Hütte sind, haben wir zu dritt einen Massenschlag für uns - Luxus pur. Zum Znacht gibt es was spezielles: Gries-Randen-Meerrettich-Suppe, Rotchabissalat, Kichererbsencurry mit Lauch und eine Créme mit
Iva. Alles ziemlich treibende Sachen und obendrein kein Fleisch. Nicht dass das grundsätzlich ein Problem wäre, aber nach körperlicher Ertüchtigung wäre halt ein Curry mit Fleisch schon etwas besser angekommen zumal alles eher fad, aber scharf war. Janu, sterben tut man nicht, Hauptsache es gibt etwas warmes zu essen und die Hüttencrew ist sehr nett. So und jetzt ist Zeit um ins Bett zu gehen.
Tag 2In der Nacht hat es nochmals recht gewindet. Jetzt begrüsst uns die Sonne und ein fast wolkenloser Himmel. Nach einem feinen Zmorgen gehen wir los. Heute geht's auf die Hintere Jamspitze und Tagesziel ist die
Jamthalhütte im Tirol. Von der Tuoihütte auf 2'250 M.ü.M. aus geht es nun auf knapp 3'100 Meter hoch. Obwohl alles weiss ist, ist der Aufstieg abwechslungsreich. An der Sonne ist es herrlich warm. Auf dem Sattel machen wir Mittagshalt und geniessen die wunderschöne Aussicht auf die Alpen: Bernina, Ortler und die engadiner Berge.

Dann geht es weiter

auf die Hintere Jamspitze. Dem höchsten Punkt des Tages. Auf der Spitze selbst windet es stark, deshalb machen wir drei Meter daneben eine kurze Rast und geniessen nochmals die Aussicht. Nun geht alles abwärts über den Jamtalferner - tiefer pulvriger Schnee. Da liebäugelt man mit den Skitourengehern: Ach wie schön wär's jetzt mit Skiern hinunterzufahren. Hilft nichts! Gehen ist angesagt. Mitte Nachmittag kommen wir in der Hütte an. Eigentlich mehr Berggasthof. Diese Hütte ist so gut eingerichtet, wie ein Gasthof. Und wir haben sogar ein beheiztes, freundliches Viererzimmer. Zum Abendessen gibt es - ja was wohl? Genau: Fleisch! Und zwar ein richtiges Wienerschnitzel mit Härdöpfel.Mhhh, fein.
Tag 3

Es wird von Tag zu Tag wärmer. Rein gefühlt - und das nicht weil es etwa steiler/anstrengender wird. Heute gehen wir über die Ochsenscharte zum Dreiländerspitz. Dreiländerspitz heisst er, weil sich drei Länder hier vereinen: Vorarlberg, Tirol und die Schweiz. Um die Mittagszeit nehmen wir den Anstieg von der Ochsenscharte in Angriff. Es ist recht steil auf der Nordostseite, dafür reicht der Gletscher ziemlich hoch. Beim Anstieg über den Grat brechen wir ab. Der Schnee ist körnig und ohne Steigeisen echt rutschig. Deshalb beschliessen wir diese

Spitze später einmal ganz zu besteigen. Runter geht's bekanntlich immer einfacher. Das ist auch hier so. Über den Vermuntgletscher erreichen wir die
Wiesbadener Hütte und werden von zwei tschechischen Girls herzhaft empfangen. Auch hier haben wir wieder ein Viererzimmer. Die Österreicher lieben es eben "komfortabel".
Tag 4

Auch der heutige Tag verspricht wieder herrlich zu werden. Die Hütte liegt noch im Schatten, aber schon wirft die Sonne ein schönes Lichtspiel aus Schatten und Glitzer auf die weissen Flächen. Es geht hinauf Richtung Silvrettahorn, an Gletscherabbrüchen vorbei, welche im Licht leuchten, bis zu einem nicht benannten Joch unterhalb unseres Gipfelzieles. Von hier bietet sich einem die Aussicht zum einen zurück wo wir die letzten Tage herkamen, aber auch hinab bis nach Klosters. Wir seilen uns ab und schnallen die Schneeschuhe ab. Mit Pickel und am kurzen Seil geht es nun hoch zum Silvrettahorn. Der Aufstieg ist wunderbar - einerseits abenteuerlich, andererseits abwechslungsreich. Man sieht Immer wieder in ein anderes Tal. Trotz ohne Steigeisen geht der Aufstieg problemlos. Da die meisten diesen Weg nur zum aufsteigen nehmen und dann weiter zur Schneeglocke weitertraversieren, sind gute Tritte vorhanden. Oben angekommen, ist der Dank für die Müh ein phänomenaler Ausblick:

Glaner-, Berneralpen, Bernina, Ortler usw. da kann man nur staunen ab dieser Pracht, Schönheit und Weite. Dank Tiefschneepassagen geht der Abstieg ganz einfach. Einfach mit den Fersen reinfallen lassen und so Tritt für Tritt hinunter. Vom Joch her geht es hinab über den Silvrettagletscher zu gleichnamigen Hütte. Wir kommen gut voran und sind deshalb schon am frühen Nachmittag dort. Da es bis zum Abendessen doch noch ein paar Stunden sind, geniessen wir eine Silvrettarösti (Frische Rösti mit Käse, Speck und Spiegeleiern) hmmm, köstlich. Wir haben schon Bedenken, dass ich den Znacht nicht mehr mögen. Deshalb fragen wir, ob wir etwas später Znacht essen können. Da wir auch hier wieder die einzigen Gäste sind, geht das problemlos. Das Abendessen (traditionell "Ghackets mit Hörnli" und feinem selbstgerechtem Apfelmus) ist begleitet von einem schönen Sonnenuntergang. Zufrieden decken wir uns warm zu und schlafen ein.
Tag 5

Nun geht es hinab ins Tal. Wegen der Südausrichtung der Hänge und somit der erhöten Lawinengefahr gehen wir nicht den direkten Weg, sondern wieder etwas hoch und dann erst abwärts. Schon bald kommen wir an die Sonne und können wieder im T-Shirt weitergehen. Der Abstieg zieht sich noch. Ziel ist Monbiel, wo wir das Postauto mach Klosters nehmen wollen. Der Schnee ist schon am Morgen auf dieser Höhe bald sulzig und der Weg deshalb etwas mühsam zu gehen. In Monbiel angekommen fährt das Postauto vor unserer Nase ab und das nächste kommt erst in einer Stunde wieder. Nicht so schlimm - wir beschliessen einen Kaffee zu trinken. Das Dörfchen ist richtig rustikal. Alles uralte Häuser und Ställe aus von der Sonne verbranntem Holz - aber nirgends ein Resti.
Doch da! Nach der nächsten Kurve. Obwohl sie erst in 30 Minuten öffnen dürfen wir unsere Bestellung aufgeben. Kaffee und ein Stück hausgemachter Streusselkuchen. Es gibt nichts schöneres nach erreichtem Ziel etwas bei Kaffee und Kuchen die Sonne und Aussicht zu geniessen.
Es waren fünf wundervolle und eindrückliche Tage und das Wetter hätte nicht besser sein können. Aber sieh selbst auf den Fotos ...
Schneeschuhtour Silvretta März 2012 auf einer größeren Karte anzeigen
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